… sexy Dates per Auktion
Das Portal mit dem aufreizenden Titel Versext.net hat zur Abwechslung mal ein erfrischend anderes Konzept zu bieten. Dazu gleich mehr. Betreiber der Seite ist die IntermaxGroup AG mit Sitz in der Schweiz. Wie lange es die Seite schon gibt ist nicht bekannt. Da es aber Profile gibt, die anscheinend schon seit 2008 registriert sind, muss es das Portal wohl schon so lange mindestens geben. Nun zum Prinzip: Bei Versext handelt es sich nicht um ein normales Casual Dating und Seitensprung Portal, sondern im Mittelpunkt stehen hier Auktionen. Das heißt Damen können hier ihre ganz speziellen Dienste anbieten, die dann ähnlich wie bei ebay von den Herren ersteigert werden können.
Zahlen
Glücklicherweise gibt es im Mitgliederbereich an der Seite einen Counter, der die Anzahl der Mitglieder anzeigt. Darum können wir endlich mal wieder eine Mitgliederzahl präsentieren und dazu noch eine ganz exakte. Zum Zeitpunkt unseres Tests gab es genau 42631 Benutzer. Das ist eine ganz ordentliche Größe für solch ein Portal, vorausgesetzt, die Zahl stimmt. Den Männeranteil schätzen wir hier auf bestimmt 60%. Das spezielle Angebot lockt die Herren natürlich an, das ist ganz klar. Auf der anderen Seite gibt es bei weitem nicht so viele Frauen, die für Geld ganz bestimmte Dienstleistungen verkaufen möchten. Ohne das bewerten zu wollen, viele möchten das nicht, was auch verständlich ist. So liegt es eigentlich auf der Hand, dass mehr Männer als Frauen angemeldet sind. Eine genaue Angabe über die Geschlechterverteilung konnten wir aber nicht finden. Seltsamerweise gibt es auf den Profilen keine Altersangabe. Das heißt wir haben keine Ahnung, wie alt die Herrschaften so sind. Beurteilt an den Fotos sind bei den Damen aber eher jüngere Semester vertreten, was auch logisch ist. Reifere Damen sind nicht mehr unbedingt auf ein Taschengeld angewiesen. Studentinnen können schon eher mal in die Verlegenheit kommen.
Webauftritt
Die starken Pinktöne, die schon auf der Startseite dominieren, sind eigentlich nicht mehr ganz zeitgemäß, passen aber irgendwo zum Thema. Kombiniert mit dem schwarzen Hintergrundtton, ist es modisch zwar überholt, aber zumindest farblich stimmig. Der Mitgliederbereich ist relativ lieblos gestaltet. Spannende Funktionen – mal abgesehen von dem alles überragende Grundprinzip – sucht man vergebens. Auch die Einteilung der Menüs und das Gesamtbild an sich erinnert mehr an ein Forum der 90er Jahre. Zumindest hierbei lässt sich das Alter der Seite erahnen, wobei selbst 2008 die Seiten schon moderner gestaltet und auch technisch schon fortgeschrittener waren. Warum das so ist, lässt sich nur vermuten.
Das Grundprinzip ist natürlich interessant. Ethisch gesehen lässt sich darüber sicher streiten, ob es nicht verwerflich ist, dass Frauen ihren Körper für Geld anbieten, aber das soll hier mal nicht das Thema sein. Die Idee, dass Frauen ihre Dienste in einer Auktion anbieten, ist originell, das lässt sich nur schlecht wegdiskutieren. Dabei funktioniert das ganze ähnlich wie bei ebay. Es wird eine Auktion mit einer Beschreibung und im Idealfall auch mit einem Bild eingestellt und ein Start- bzw. Mindestgebot festgelegt. Nun können die Herren sich in 1-Euro-Schritten gegenseitig überbieten.
Die Anzahl der Auktionen und vor allem der Gebote gibt so einigen Aufschluss darüber, wie viel auf der Seite tatsächlich los ist. Schaut man die Gebote an, so kommt man zu dem Ergebnis, dass die Seite beinahe leer zu sein scheint. Es gibt zwar Mitglieder, die online sind, diese werden seitlich im Menü angezeigt, sonderlich aktiv sind diese aber nicht. Es werden insgesamt kaum Gebote abgegeben. Dass dem so ist, kann aber auch noch einen ganz anderen Grund haben. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit, “Verkäufer” zu bewerten – ebenso wie bei ebay. Seltsam dabei ist nur, dass viele der Damen, die ihre Dienste anbieten schon seit 2008 oder 2009 angemeldet sind, aber noch nie eine Bewertung erhalten haben. Das heißt entweder sind die Männer komplett durch die Bank faul was Bewertungen angeht, oder es kommen einfach keine abgeschlossenen Auktionen bzw. darauf folgenden Leistungen zustande. Letzteres hat sich bei näherem Betrachten der Damen-Profile uns schon eher aufgedrängt. Die Profile sind oft in einem gebrochenen deutsch geschrieben und die Bilder sind stellenweise recht offensichtliche Fakes. Nicht wenige der Bilder sind zudem schon vor 10 oder 15 Jahren entstanden. Das verrät oft das Mobiliar im Hintergrund oder Poster von damals aktuellen Bands etc. Viel Vertrauen in die Damen kommt dabei nicht auf, was dann leider auch die eigentlich gute Idee des Betreibers in der Praxis wertlos macht für den Nutzer.
Kosten
Männer dürfen sich freuen. Nach der ersten Registrierung sind die ersten beiden Tage VIP Mitgliedschaft kostenlos, ohne Zahlungsinformationen angeben zu müssen, also ganz automatisch. So können zumindest alle der nicht immer ganz echten Bilder angeschaut werden und es kann wenn gewünscht auch kräftig mitgesteigert werden, wobei mit in Anführungszeichen stehen müsste. Viele Gebote starten nämlich mit einem Euro und es wird dann aber nicht geboten. Es ist eher fraglich, ob sich eine Dame auf ein finanziell motiviertes Abenteuer tatsächlich einlässt, bei dem gerade mal 1 € für sie bei herausspringt.
Wer sich dennoch auf den Spaß einlassen möchte, zahlt zusätzlich zu den Auktionsbeträgen knappe 20 € für einen Monat. Bei 6 Monaten fallen monatlich 7,95 € an und bei einem Jahr dann nur noch 5,95 € pro Monat. Das ist eigentlich ganz günstig, nur durch die Auktionen bleibt es eben nicht bei diesen Beträgen.
Erfahrungen
Es ist immer schade, wenn man ein interessantes Portal entdeckt mit einer innovativen Idee, so wie das hier bei Versext mit den Date-Auktionen der Fall ist, wenn man dann beim Testen feststellen muss, dass dieses in der Praxis nicht funktioniert. Dass die Seite optisch und technisch veraltet ist, stört dabei nicht einmal am meisten. Schade ist vor allem, dass trotz einiger Auktionen, die eingestellt werden, so gut wie keine Gebote eingehen, was bei näherem Betrachten dann auch nachvollziehbar ist. Die die angebotenen Auktionen kann leider nicht viel Vertrauen gesteckt werden. Ob dies am Betreiber selbst liegt oder ob dieses Datingseiten-Modell einfach zu viele externe Quertreiber anlockt, lässt sich nicht sagen, spielt unterm Strich für den User aber auch keine Rolle. Unser Fazit: Eine interessante Idee, die in der Praxis leider überhaupt nicht empfohlen werden kann. Darum verweisen wir wie so oft wieder einmal an unsere Testsieger.
Versext Bewertung
Kurzfassung
Ein eigentlich interessantes Prinzip, das in der Praxis leider nicht sonderlich gut funktioniert.
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